Die Hülser Burg
Von der Ruine zum schmucken Denkmal
Von der Burg zur Burgruine
Die Herren von Hüls werden erstmals im Jahre 1112 erwähnt, ein „oratorium in castro hulse“ 1144. Von der Schanze oder Fluchtburg im Bereich der Kurkölnischen Landwehr sind keine baulichen Reste mehr vorhanden.
Sie wurde offenbar nach dem Bau der neuen Burg, deren Ruine bis heute erhalten ist, aufgegeben. Diese entstand ab dem Jahre 1455, als nämlich der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers dem Ritter Friedrich von Hüls die Erlaubnis zum Bau einer neuen Burg erteilte.
Den Standort der neuen Burg wählte man an der Bruchseite des Ortes. Hier hatte sie für den an seinen anderen drei Seiten von Wall und Graben befestigten Ort eine wichtige Schutzfunktion.
Gebaut wurde eine kleine, aus Backsteinen errichtete Wasserburg auf rechteckigem Grundriss mit einer vorgelagerten Vorburg. In den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts (u.a. Schlacht bei Hüls 1583) wurde die Burg mehrfach verwüstet und schwer beschädigt.
Seit etwa 1680 war die Burg eine Ruine, die ihrem Schicksal überlassen blieb und aus der im Laufe der Jahrhunderte ein großer Trümmerhügel wurde.
Erst in den Jahren 1954-1958 wurden, ausgelöst durch den Bau der heutigen Grundschule An der Burg, durch die Gemeinde Hüls umfangreiche Aufräumungs- und Freilegungsarbeiten an den Resten der Burgruine durchgeführt. Sie wurden von Prof. A. Steeger geleitet und weitgehend von Hülser Schülern ausgeführt. Schließlich wurde das freigelegte historische Mauerwerk restauriert und maßvoll ergänzt.
Danach war die historische Form der alten Burg mit der Wehrmauer, dem Eingangstor, dem großen Eckturm und dem Sockel des Herrenhauses im Burghof wieder klar ablesbar.
Die Restaurierung der Burgruine
Unterbliebene bauliche Unterhaltung, Wind und Wetter, eine unkontrolliert das Mauerwerk überwuchernde und schädigende Vegetation, aber auch mutwillige Zerstörungen von menschlicher Hand haben dazu geführt, dass sich die Burgruine gegen Ende des 20. Jahrhunderts in einem äußerst schlechten Zustand befand und von weitgehendem Verfall bedroht war.
Von der Stadt Krefeld, die Eigentümerin der Burgruine und damit auch für die denkmalgerechte Unterhaltung zuständig ist, war aufgrund der bekannten Haushaltslage kein Engagement zu erwarten. Letztendlich gab der Heimatverein Hüls unter Vorsitz von Karl Kaltenmaier und unterstützt durch den 1. Kassierer Hans Schmitz dem hartnäckigen Drängen des Architekten Karl Amendt nach: In Absprache mit dem Hülser Sportverein und dessen Vorsitzenden Armin Dahmen entschloss man sich, die Restaurierung des für die Hülser Geschichte wichtigen Denkmals mit eigenen ehrenamtlichen Kräften anzugehen.
Ziel sollte es sein, die Burganlage wieder in einen denkmalwürdigen Zustand zu versetzen und sie zukünftig verstärkt für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke zu nutzen wie z. B. Theater- und Konzertveranstaltungen, Ausstellungen, Trauungen, Vereinsfeste und das „Grüne Klassenzimmer“ der Hülser Grundschulen.
Seit dem Jahre 2000 sind deshalb an jedem Wochenende ehrenamtlich tätige Aktive der beiden Vereine auf der Burgruine im Einsatz, um unter der ebenfalls ehrenamtlichen Leitung des Architekten Karl Amendt die notwendigen und mit der Denkmalpflege abgestimmten Arbeiten auszuführen. Dabei stritt der Architekt lange Zeit mit der Denkmalbehörde über den erfolgten Ausbau des Burgturmes für eine umfangreichere Nutzung der Burganlage, da zu Beginn nur eine Sanierung der Ruine genehmigt werden sollte. Die Arbeiten wurden durch den meist selbstlosen Einsatz Hülser Firmen unterstützt. Spenden aus der Bürgerschaft, von Firmen und Geschäftsleuten sowie finanzielle Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes Rheinland, der Stadt Krefeld und der Volksbank Krefeld haben die Durchführung der Arbeiten wesentlich gefördert.
Inzwischen ist die Sanierung der baulichen Anlagen abgeschlossen. In den bisher offenen Turm wurden zwei Holzdecken eingezogen und dabei ein Raum auf
der Eingangsebene und das Turmzimmer im Obergeschoss gewonnen. Ruhebänke laden auf dem um die Burg neu angelegten Fußweg zum Verweilen ein. Die mit Unterstützung der Städt. Werke Krefeld installierte Beleuchtungsanlage sorgt für eine effektvolle Anstrahlung
des Burgkomplexes. Das ehrenamtliche Engagement der Burgsanierer und die Professionalität der ausgeführten Arbeiten wurden im Jahre 2005 mit der Verleihung des Denkmalpreises der Stadt Krefeld gewürdigt. Mit der durchgeführten Sanierung des Burggrabens im Jahre 2008 hat die ehemalige Wasserburg wieder einen Graben erhalten, der diesen Namen auch verdient und meist ganzjährig wasserführend bleibt.
Damit sind die Sanierungsarbeiten positiv beendet und
von April bis Ende September ist das Burggelände sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
Der Heimatverein Hüls hat die Burganlage von der Stadt Krefeld mit der Verpflichtung zur laufenden Unterhaltung angepachtet.
Hierfür haben sich die aktiven Burghelfer in einem Arbeitskreis des Vereins zusammengeschlossen.
Sie können die Arbeiten durch eine Spende zu Gunsten des Heimatvereins,
Kontoverbindung:
Sparkasse Krefeld DE08 3205 0000 0055 0015 23
oder
Volksbank Krefeld eG DE85 3206 0362 0102 3130 11
und durch Ihre Mitgliedschaft im Heimatverein Hüls unterstützen.
Herzlich willkommen im Kreis der Hülser Heimatfreunde!
August 2024